Back to the Roots – nach jenem Motto scheinen wir heute zu leben, wenn es um Möbel und Wohnungseinrichtungen geht. Gerade mal 50 Jahre ist es her, da erlebten wir Deutsche das Wirtschaftswunder. Im Zuge jener sich geradezu kometenhaft entwickelnden Prosperität wollten alle die Überreste der früheren, schrecklichen Zeiten, die von Armut und Überlebenskampf geprägt waren, hinter sich lassen. Dies bedeutete insbesondere, sich all jener Besitztümer zu entledigen, die den Krieg überlebt hatten, um sie gegen neue Produkte aus modernen Materialien und in neuzeitlichem Design auszutauschen. Dazu gehörten neben Kleidung und Gegenständen des täglichen Gebrauchs auch Möbel – nämlich jene, die aus massivem, hochwertigem Holz gefertigt waren und durch neue Waren aus modischem und deutlich pflegeleichterem Kunststoff ersetzt werden sollten.
Dieser Einstellungswandel bestimmte die mobilare Einrichtung deutscher Wohnungen und Häuser bis nahezu in die 80er Jahre. Erst dann setzte eine langsame Rückbesinnung auf natürliche Materialien ein – und hier natürlich im Wesentlichen auf Holz. Dabei ist Holz nicht gleich Holz, sondern als faszinierender Werkstoff äußert differenziert zu sehen – und zwar im Hinblick auf optische wie auch funktionale Eigenschaften. Generell unterscheidet man zwischen Hart- und Weichhölzern, welche sich, wie die Bezeichnungen schon sagen, durch unterschiedliche Stabilität und Strapazierfähigkeit definieren.
Die klassischen, hochwertigen Hölzer
Ahorn: Unglaublich, wie viele verschiedene Arten Ahornhölzer auch außerhalb des amerikanischen Kontinents, nämlich bei uns in Europa, beheimatet sind. Aus diesem Grunde überrascht Ahorn immer wieder mit seiner vielfältigen Optik, ist außerdem widerstandsfähig gegen Abnutzung und lässt sich leicht bearbeiten.
Buche und Eiche: Beide Arten sind sehr fest und hart, wobei sich Eiche als noch etwas haltbarer und witterungsbeständiger erweist.
Die trendigen Obsthölzer
Birnbaum, Kirschbaum und Zwetschge: Jene Sorten sind hart und haltbar und bestechen nicht nur durch rötliche bis violette Farbnuancen, sondern auch durch lebendige Oberflächenstruktur und Maserung.
Die edlen Nuss-Gehölze
Nussbaum und Walnuss: Sie zählen zu den edelsten Hölzern, die in unseren Gefilden wachsen, und werden dank ihrer natürlich dunklen Tönung und wunderschönen Maserung gern als Alternative zu Tropenhölzern verwendet.
Die Newcomer
Esche und Lärche: Diese Holzarten sind aufgrund ihrer markanten Maserung optisch sehr attraktiv, dabei fest, formstabil und preiswert. Zudem erweisen sie sich als sehr witterungsbeständig und eignen sich so auch für Gartenmöbel und die Verkleidung von Außenfassaden.
Die preiswerten Evergreens
Fichte und Kiefer: Beide Sorten zählen zu den Weichhölzern und lassen sich daher leicht bearbeiten. Ihre weltweite Verbreitung bedingt den niedrigen Preis, welcher wiederum für die nur bedingte Haltbarkeit des Holzes entschädigt.
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