Dielenboden

Dielenboden war eine ganze Zeit aus der Mode gekommen. Heute gilt er wieder als Inbegriff für Luxus und Wohlfühlen. Handelt es sich doch dabei um ein echtes Naturmaterial in seiner ursprünglichsten Form. Andere Begriffe für den Dielenboden sind auch Schiffsboden oder Riemenboden. Und letztendlich ist auch das heute so beliebte Vollholzparkett eine Art Dielenboden. Der Unterschied zum herkömmlichen Dielenboden ist lediglich die Tatsache, dass beim Parkett kleine Holzstücke verwendet werden, während der Dielenboden aus langen Teilen besteht, die oft die komplette Länge des Raumes einnehmen. Der Dielenboden gehört mit zu den ältesten Bodenarten, die es überhaupt gibt.

Dass er auch heute noch aktuell ist, zeigt, wie viele Vorteile er anderen Bodenarten gegenüber haben muss. Auch wenn immer von dem Dielenboden die Rede ist, gibt es den Dielenboden eigentlich nicht, denn die Vielfalt ist sehr groß. Als Dielenboden wird jeder Boden bezeichnet, der aus unterschiedlichen Holzelementen in verschiedenen Breiten besteht. Trotz aller Unterschiede haben diese Böden auch etwas Gemeinsames. Die Ansicht zeigt weder Stöße noch Fugen der einzelnen Elemente. Dielenboden - LandhausstilAls Material für die robusten Böden wird meistens Nadelholz verwendet. Das kann in unseren Breiten Lärche, Kiefer oder Fichte sein. Tanne wird schon seltener verwendet. In Asien gehört der Dielenboden noch heute zu den normalen Böden, aber dort werden andere Hölzer verwendet.

Noch haltbarer als unserer einheimischen Hölzer sind die sogenannten Tropenhölzer. Allerdings sollte jeder, der solche wertvollen Hölzer für seinen Dielenboden haben, möchte genau hinschauen, wo das Holz herkommt, damit nicht noch mehr Regenwald zerstört wird. Früher, als es noch keine Sägewerke gab, wurden die Dielen aus der Mitte der dicksten Stämme per Hand ausgeschnitten. Das sogenannte Herzstück war am stabilsten und hat sich auch später nicht verzogen. Breiten für die Dielenbretter von einem Meter waren keine Seltenheit, allerdings war das hervorstechendste Merkmal der Dielenböden auch die Uneinheitlichkeit. Das änderte sich erst mit den ersten Sägewerken in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Jetzt wurden die Dielen dünner und gleichmäßiger. Noch heute haben die meisten Dielen eine einheitliche Länge von 2,00 Metern.

Sie sind in der Regel so gespundet, dass auch die Stirnseiten fest verbunden werden können. Damit können sie an jedes Raummaß angepasst werden. Den Dielenboden gibt es als Massivdielen, dann ist die Diele gleichzeitig die tragende Platte und die Fußbodenoberfläche. Bei der traditionellen Bauweise kommen zuerst die Deckenbalken, auf denen dann die Dielenbretter genagelt werden. Wird sauber und gut gearbeitet dabei, ist der Nagel nicht oder kaum zu sehen. Erst seit einigen Jahren gibt es den sogenannten Ziernagel, der gesehen werden soll.

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