Ebenso, wie unsere Wohnformen sich im Laufe von Generationen verändert haben und weiter verändern werden, unterliegt auch die Gestaltung und Einrichtung von Küchen bestimmten Trends, die mit gesellschaftlichen Entwicklungen einhergehen. Wie wir unser Leben und unseren Alltag, geprägt von Arbeitsbedingungen und persönlichen Gepflogenheiten und Vorlieben individuell ausrichten, spiegelt sich unter anderem bei der Möblierung unserer Wohnungen und somit auch der Küchen nieder.
Unsere Zeit hat mit ihrer Hektik und Rastlosigkeit den Trend zum Fastfood hervor gebracht, der schnellen Mahlzeit, die man schnell zwischendurch verzehren kann, ohne selbst aufwendig kochen zu müssen. Wer wenig Zeit mit dem Einkauf, der Essensvorbereitung und mit Aufräumen verbringen möchte, braucht zu Hause keine komfortable Küche mit allen Schikanen. Doch wie bei jeder gesellschaftlichen Strömung und jedem modischen Trend ist auch eine Strömung entstanden, die das genaue Gegenteil propagiert: die Küche als sozialer Treffpunkt, in der Gastlichkeit groß geschrieben wird. Die Nahrungszubereitung als Ritual, bei dem jedes einzelne Detail Bedeutung erlangt, seien es besondere Gewürzzusammenstellungen oder die Tischdekoration, macht Kochen zum Event und Ereignis von hohem Interesse. Diese Entwicklung findet nicht zuletzt in den Medien ihren Niederschlag: täglich kann man auf irgendeinem Fernsehsender Kochsendungen verfolgen und sich von neuen Rezeptideen inspirieren lassen.
Gemeinschaftliches Kochen und das anschließende gemeinsame Essen mit Freunden ist eine beliebte Art der Freizeitgestaltung in manchen Kreisen geworden. Wer sich diese Freude häufig gönnen möchte oder wer es grundsätzlich schätzt, Gäste zu bewirten, benötigt eine hierfür geeignete Form der Kücheneinrichtung. Eine klein bemessene Küche mit ein oder zwei Küchenzeilen, womöglich ohne genügend Raum für einen Essplatz, lässt keine Gemütlichkeit aufkommen, da der vorhandene Platz zumeist nicht ausreicht, um sich mit mehreren Personen gleichzeitig der Essensvorbereitung zu widmen und der Gastgeber somit während des Kochvorgangs von seinen Gästen getrennt ist.
Besser geeignet ist eine großräumige Küche, die über genügend Arbeitsfläche und Bewegungsraum für mehrere Personen sowie einen ausreichend großen Essbereich verfügt.
Wo der Raum sehr großzügig bemessen ist, lässt sich ein Teil der Küchengeräte anstatt in Zeilenform auch als Kücheninsel oder Küchenblock zusammenfassen. Durch diese Anordnung wird das Kochen auch räumlich ins Zentrum gerückt, der Herd wird je nach verfügbarem Raum im Verbund mit anderen Küchenelementen frei im Raum platziert und der Block ist in dieser inselartigen Position von mehreren Seiten zugänglich. Diese Art der Aufstellung war ehemals nur in Großküchen und Kantinen üblich, heute ist sie auch im privaten Bereich beliebt. Wer sich mit dem Gedanken trägt, seine Küche auf diese Weise einzurichten, kommt nicht umhin, eine genaue Planung vorzunehmen. Dazu ruft man sich am besten alle Tätigkeiten, Handgriffe und Vorgänge in der Küche ins Gedächtnis, um eine optimale Anordnung und Aufteilung sicher zu stellen und unnütze Bewegungsabläufe zu vermeiden.